1934 publizierte Max Ernst in Paris seinen berühmten Collageroman "Une semaine de bonté". Die insgesamt fünf Hefte – alle nach einzelnen Wochentagen benannt – gehören heute zu den faszinierendsten Dokumenten des Surrealismus. Inspiriert von den Holzstichen der populären Zeitschriften des späten 19. Jahrhunderts, aber auch von Künstlern wie Max Klinger oder Gustave Doré schuf Max Ernst absurd phantastische Bildvisionen, die um Eifersucht, Mord und Tod kreisen.
Die Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle zeigt nun nach der Wiener Albertina und dem Max Ernst Museum Brühl die Originalcollagen von "Une semaine de bonté" ("Eine Woche der Güte") und gibt damit einen Einblick in die Entstehung der Werke. Mit genialer Schnitt- und Klebetechnik kombiniert Max Ernst seine Motive zu anspielungsreichen und verführerischen Bildwelten. Dabei dreht er die ursprünglichen Darstellungen teils um neunzig Grad, versetzt sie in einen Schwebezustand oder lässt sie um ihre Achse kreisen. Durch diese Verfremdung schafft er provozierend rätselhafte Szenarien. Die einzigartige Präsentation der insgesamt 184 Originalcollagen entstand in Kooperation mit der Albertina in Wien und dem Max Ernst Museum Brühl.
Der Katalog, der erstmals alle Collagen reproduziert, ist für EUR 29.- im Museumsshop erhältlich.
Max Ernst. Une semaine de bonté
19. September 2008 bis 11. Januar 2009
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- 19. September 2008 — 10. Januar 2009 /